Zum Jahreswechsel ...


Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kunstfreunde,

das Jahr 2019 neigt sich nun dem Ende zu. So möchte ich die Gelegenheit nutzen, Ihnen frohe Feiertage und einen guten Rutsch, darüber hinaus Gesundheit und Erfolg zu wünschen.

Ein nahendes Jahresende gibt immer auch Anlaß für Rück- und Ausblick. Wir durchschreiten eine Grenze, und die Zeit mag uns mehr wie sonst als ein Weg erscheinen. Dies wollte ich im obigen Bild symbolisieren, welches einen Ausschnitt eines nebelverhangenen Gebirgswaldes im Vercors-Massiv zeigt.

Im Rückblick auf das fotografische Jahr 2019 stellte die Ausstellung im Katharinentaler Hof im Juli ein Highlight dar. Ich zeigte dort erstmals am Stück jene Ende 2018 entstandene Serie »Ein Waldenserhof am Scheideweg«, in welcher ich über das vor Ort Gefundene hinaus die Geschichte und Atmosphäre des Ortes und das Schicksal seiner Bewohner aufzeigen wollte. Die Bildstrecke fand gute Resonanz in der Öffentlichkeit und Presse, sie erhielt darüber hinaus auch Auszeichnungen bie mehreren internationalen Fotowettbewerben im professionellen Umfeld. Wer sich das Fotoprojekt nochmals in Ruhe vor Augen führen möchte, sei auf die Rundschreiben 04|2019 , 08|2019 , 09|2019 , 10|2019  und 11|2019  hingewiesen.

Ein weiterer Höhepunkt war die herbstliche Fotoexkursion nach Frankreich, über die ich unlängst in den Rundschreiben 13|2019  und 14|2019  mit Text und Bild berichtet hatte. Hierzu bleiben mir insbesondere der bretonische Zauberwald und das idyllische Dordognetal in bester Erinnerung.

Bisher unerwähnt war die Frühjahrsexkursion in das Vercors-Massiv, mit den sich dabei immer wieder ergebenden Ausblicken in die benachbarten Chartreuse- und Belledonne-Massive. Durch die oben erwähnten Aktivitäten war ich bisher nicht bzw. erst jetzt zur Ausarbeitung dieser Bilder gekommen. Einige dieser Arbeiten möchte ich nun doch noch, eben etwas verspätet, im kleinen Format vorstellen.

          

     

Das erste Bild in der oberen Gruppe zeigt den Blick vom französischen Col de la Forclaz (es gibt noch einen gleichnamigen Paß im schweizerischen Wallis) auf den mittleren Lac d'Annecy , der sich in einer Länge von knapp 15 km durch die Bergwelt mäandert. Das Gebiet um Annecy ist uns seit einigen Jahren Ausgangspunkt für die Frühjahrsexkursionen in die Alpen und den Jura. Das zweite und dritte Bild zeigt die unweit davon gelegenen Gorges du Fier  mit dem spektakulär in den Fels gehauenen Balkonweg sowie den umgebendem, urwüchsigen Wald mit einem Bohlenweg. Das vierte  Bild ist ein Blick von der Höhenstraße in den spektakulären, 700 m abfallenden Cirque de Combe Laval . Das fünfte Bild zeigt schließlich einen Blick vom Vercors- in das Belledonne-Massiv . Der westliche Hauptzug der Alpen verläuft dort, und ein Blick auf jene in den Dreitausenderbereich reichende Wand aus Fels und Eis erinnert mich stets daran, wie majestätisch und schön die Natur aus sich selbst heraus, ohne Einwirken des Menschen, ist.

     

     
In der zweiten Gruppe bleiben wir in den ersten drei Bildern noch an jenem nördlichen Ausguck des Vercors-Massivs. Der Blick schweift zum gegenüberliegenden Chartreuse-Massiv  bzw. in das etwas diesige und von Lichtwellen durchwanderte Isère-Tal, welches eben das Vercors- vom Chartreuse-Massiv trennt.  Das vierte und letzte Bild zeigt schließlich den Eingang zur Grotte de la Luire . Neben der natürlichen Schönheit trägt der Ort auch eine bedrückende Erinnerung. Es ist die Region der 1944 von der Résistance ausgerufenen République libre du Vercors  und der nachfolgenden Repression durch die faschistische Wehrmacht, verstärkt durch Vassallentruppen des Pétain-Regimes. Die Grausamkeit entlud sich unter anderem im Juni 1944 mit einem Massaker im provisorischen Lazarett der Maquis (35 tote bzw. verletzte Priester, Ärzte, Krankenschwestern und Patienten) eben an dieser Stelle.

Ich wünsche Ihnen nun viel Freude bei der Betrachtung. Ein Mausklick auf die Vorschaubilder ist zu empfehlen, es öffnet sich eine bildschirmgroße Version im voreingestellten Browser. Auch für weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Alle gezeigten Bilder sind als Serie A, B, und C in den Formaten 60x40 cm, 45x30 cm und 24x16cm in jeweils limitierter Auflage von 20 Exemplaren erhältlich.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Thomas Brotzler