Dr. Thomas Brotzler
            Fine-Art-Fotografie


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            Nr. 07|2017

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Impressionen der Frühjahrsexkursion 2017 – Der »Cirque du Fer-à-Cheval« in den französischen Nordalpen


Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kunstfreunde,

die diesjährige Frühjahrsexkursion führte mich in die französischen Nordalpen und die Franche-Comté. Davon möchte ich Ihnen heute den »Cirque du Fer-à-Cheval« (zu Deutsch den »Felskessel des Hufeisens«) vorstellen, der für mich einen der Höhepunkte dieser Reise darstellte.

Der Felskessel gehört zur 1977 gegründeten »Réserve naturelle nationale de Sixt-Passy« (verlinkt auf den französischen Wikipedia-Eintrag, da in anderen Sprachen nicht verfügbar), welche sich nahe des namensgebenden Ortes Sixt-Fer-à-Cheval auf 9.200 Hektar in den Hochsavoyen erstreckt. Er hat eine Ausdehnung von etwa fünf Kilometern, seine Gipfel übersteigen knapp 3.000 Höhenmeter und die im Sommer bis zu 30 Wasserfälle stürzen bis zu 700 Meter hinab. In seinen Ausmaßen wird er nur noch vom »Cirque de Gavernie« in den französischen Pyrenäen übertroffen – ich kenne beide Kessel, finde aber die alpine Version landschaftlich wesentlich vielfältiger und interessanter.

Erstaunlicherweise ist der Cirque du Fer-à-Cheval jedoch viel weniger bekannt – und nach meinem Eindruck auch weniger frequentiert – als sein pyrenäisches Gegenstück, wiewohl er touristisch mit Parkplätzen und beschilderten Wanderwegen (Sentiers d'interprétation de la nature) reichhaltig ausgestattet ist.

Das erste, also obenstehende Bild dieser Kurzserie zeigt den Blick von den Chalets de Giffrenant aus durch eine spalierartige Baumreihe auf den »Pic de Tenneverge«, der mit seinen knapp 3.000 Höhenmetern und dem tief herabstürzenden Wasserfall den Talkessel überragt. Der weithin prägende Blickfang sind hier jene Nebengipfel der »Cornes du Chamois« (andernorts auch als »Corne au Chamois« und insofern nicht ganz einheitlich bezeichnet, zu Deutsch jedenfalls Gemshörner bzw. -horn). Der Reiz des Motivs ergab sich für mich hier durch die von einem charaktervollen Wolkenhimmel überlagerte Staffelung der Baumwipfel und Nebengipfel.

Das zweite (wiederum obenstehende) Bild soll einen Eindruck der landschaftlichen Vielfalt vermitteln. Ausgehend von den Chalets de Giffrenant, bei denen das erste Bild entstand, gestaltet sich der weitere Weg recht schmal und ein wenig kraxelig, er führt durch steile und urtümliche, allenfalls (sofern überhaupt) extensiv bewirtschaftete Buchenmischwälder. Über längere Passagen findet man sich so in einer ganz eigenen, verwunschenen »Welt des natürlichen Werdens und Vergehens« wieder, die – je nach jahreszeitlichen Blickdichte des Blätterdachs – die hochalpine Umgebung nur durch gelegentliche Durchblicke erahnen läßt.

Das dritte (nebenstehende) Bild zeigt die weitere Strecke jenes »Chemin Rural dit de Giffrenant«, wenn der Wald also wieder dem offenen Terrain weicht. Wir erkennen nun, wie der von mächtigen Bergflanken gesäumte Weg in höhergelegene Bereiche mäandert, um dann zuletzt am »Bout du Monde« zu enden. Freilich sei verraten, daß auch von diesem »Ende der Welt« aus noch weitere Pfade weiter- und ins Hochgebirge hinaufführen ...

Das vierte und letzte (nebenstehende) Bild dieser Kurzserie zeigt schließlich den Blick zurück auf den Ausgangspunkt der Wanderung. Der tangentiale Anschnitt läßt zugleich die Steilheit der Bergflanken erkennen. Hinweisen möchte ich auch auf die vielfältigen und rasch wechselnden Licht- und Wetterverhältnisse, welche die Bildfindung im Sinne der Dramaturgie bereichern.

Ich komme damit zum Schluß meines heutigen Rundschreibens. Die vier gezeigten Bilder konnten nur einen kleinen Ausschnitt des dort fotografisch Vorgefundenen darstellen. Vielleicht werde ich beizeiten, in weiteren Rundschreiben also, über weitere Höhepunkte dieser Exkursion berichten.

Entscheidend und stilbildend ist für mich stets die Umwandlung vom Farb- zum Schwarzweißbild. Dies erspart mir die Verlegenheit einer nur naturalistischen Abbildung und öffnet den Darstellungsraum für eine persönliche Interpretation.

Ein Klick auf die Vorschaubilder öffnet eine bildschirmgroße, insofern detailreichere Darstellung im voreingestellten Browser. Weitere Bilder dieser Exkursion können bei Interesse auch im großformatigen Ausdruck in meinem Atelier eingesehen werden. Wie gehabt können die Bilder natürlich auch signiert und in limitierter Auflage käuflich erworben werden.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Thomas Brotzler

 
13. Juli 2017