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Einzelausstellung „Polnische Landschaften und Straßenszenen | Polskie krajobrazy i sceny uliczne” (Landratsamt in Freudenstadt, 20.03.-16.04.2012)
Beeindruckende Höhenblicke im Riesengebirge, verzauberte Morgennebel über den masurischen Seen im Wechsel mit weitläufigen Monokulturen und industriell zugestellten Landschaften. Anmutig wiederhergestellte oder zukunftsweisend gebaute Architektur auf der einen Seite, erschütternde Zeichen des Verfalls alter und manchmal auch schon neuer Bausubstanz auf der anderen Seite. Ein teilweise sehr modernes und angenehmes Wegenetz mit abruptem Übergang in schreckbringende Schlaglochpisten. Und all dies belebt und beseelt von außerordentlich warmherzigen, fleißigen und bisweilen auch schlitzohrigen Menschen, denen neben Lebensfreude und Optimismus immer wieder auch Armut und Existenzsorgen ins Gesicht geschrieben stehen ...
So vielschichtig und gegensätzlich wirkte Polen auf mich. Um all dies aufnehmen zu können, versuchte ich (nach Cartier-Bresson) 'Kopf, Auge und Herz auf eine Linie zu bringen'. Und es fiel mir diesmal schwer, aus dem mitgebrachten Portfolio von 100 Arbeiten jene 25 auszuwählen, die aus Platzgründen nur gezeigt werden konnten – im Sinne der Vollständigkeit schien zunächst alles wichtig, nichts verzichtbar … so danke ich Frau Regina M. Fischer und Herrn Dr. Sascha Falk, die mir im Vorfeld bei der Sichtung und Auswahl hilfreich zur Seite standen.
Als klassische Reisefotografie, die uns in ihrer Betonung des Spektakulären bekannt und oft nur mit multimedialer Unterfütterung verdaulich ist, möchte ich meine Arbeit ungern verstanden wissen. Meinem bisherigen Arbeits- und Ausdrucksstil, der eine kontemplative Motiverarbeitung mit nachfolgender Übersetzung im Schwarzweißbild beinhaltet und den Betrachter zum inneren Dialog mit dem Gezeigten anregen möchte, blieb ich auch bei diesem Projekt treu. Oder in der Sprache des Zeitgeistes ausgedrückt, bestanden die 'Highlights' für mich weniger aus einzelnen baulichen und geologischen Formationen, sondern vielmehr aus der dort wahrgenommenen Atmosphäre und dem, was die dort lebenden Menschen aus sich und ihrer Umgebung machen.
Ich darf Sie nun zur fotografischen Entdeckungsreise durch ein vielfach im Umbruch befindliches und in all seinen Gegensätzen außerordentlich interessantes Land einladen. Bitte fühlen Sie sich auch ermuntert, sich Polen beizeiten einmal selbst anzuschauen und in solcher Weise eigene Eindrücke und Bilder zu gewinnen. Land und Leute sind uns – nach meiner mittlerweile gewonnenen Überzeugung – wesentlich näher, als wir es uns bisweilen bewußt machen.
Dienstag, 20. März 2012 bis Montag, 16. April 2012
Geöffnet zu normalen Geschäftszeiten des Landratsamts
Eintritt frei zur Ausstellung und allen Veranstaltungen
Vernissage:
Dienstag, 20. März 2012 um 19:00 Uhr
Begrüßung durch Dr. Klaus Michael Rückert (Landrat)
Einführung durch Regina M. Fischer (Kunsthistorikerin / M.A.)
Musikalische Untermalung durch Wenzel Philipp und Jerzy Andrzejewski (Violinenduo)
Für das leibliche Wohl ist gesorgt